Rechts der Spree liegt Großdöbschütz in einer Lücke des steilen nördlichen TalhangesSpree. Dieser Hang besteht aus pleistozänen Kiesen, die offenbar in einem Schmelzwassersee von der Spree abgelagert wurden. Am östlichen Ortsausgang und oberhalb der Mühle steigen die Talränder besonders an (um 15 bis 20 Meter).
Vorgeschichtliche Funde in Großdöbschütz aus der Jüngeren Steinzeit (ungefähr 3000 v.Chr.) beweisen, daß schon zu dieser Zeit Indogermanen die jetzigen Döbschützer Fluren bewohnten. Dieser Henkelbecher wurde 1924 nördlich der Straße nach Hainitz in einer Sandgrube gefunden. Bis in das 16.Jahrhundert hinein besaßen reiche Bautzener Bürger das Gut Döbschütz. 1446 war es Gregor Adam, 1551 Melchier und Hans Hoffmann, danach Hieromymo Ruprecht. Von da an bis zur Aufhebung 1650 besaß die Stadt Bautzen das Gut und damit natürlich das ganze Dorf. Im 17.Jahrhundert beginnen auch die Aufzeichnungen der Verkaufsurkunden. 28 Landwirte mit einer Kopfzahl von rund 150 Menschen wohnten gegenüber jetzt von rund 243 Einwohnern in Großdöbschütz.
Die Nachkommen von 3 dieser 28 Landwirte besitzen heute noch die Bauernhöfen, die ihre Vorfahren vor 250 und mehr Jahren erwarben.
Eine heute noch funktionstüchtige Mühle gab es in Döbschütz schon 1496. Das unter Denkmalschutz stehende Mühlengehöft stammt in seiner jetzigen Form nach einem Brand aus dem Jahre 1802. Über dem Eingang ließ der Meister das Mühlenwappen mit den zwei Löwen anbringen. Das Ziegeldach des Gebäudes zeigt Krüppelwalme und Fledermausluken.
Die Fettwiesen jenseits der Spree gaben reichlich Heu, so dass so manches "Füderlein" an die umliegenden Ortschaften verkauft werden konnte. 1639 wird von Apfel- und Birnbäumen an den warmen Hängen berichtet. Die Äcker brachten infolge der vielen Sandlagen keine hohen Erträge. Das weniger fruchtbare Hügelgelände im Nordwesten der Ortsflur, seitlich des alten Bautzener Weges (vom Landwarenhaus Paul zur "Schleppe"), wurde zu ausgedehnter Schafhaltung verwendet und heißt jetzt noch allgemein Boranca = Widdergehege.
Unter den Feldfrüchten erschien in Großdöbschütz recht früh die Kartoffel, in einer Kriegsschädenberechnung 1757 "Erdbuhnen" genannt. Vom Klee war schon zur Zeit der Befreiungskriege die Rede. Das klare Wasser der Spree ermöglichte lange Zeit den Forellenfang, 1692 erhielt Bautzen 13 1/4 Schock Krebse (1Schock = 60 Stück). Über Hasen, Wildhühner und Vögel, die das Ratsdorf zu bringen hatte, liegen aus dieser Zeit genaue Fang- und Schußlisten vor.