Mönchswalde erstreckt sich zwischen zwei flachen Tälern auf einem schmalen Ausläufer des Mönchswalder Berges. An dieser Stelle breitete sich einst ein Teil der bischöflich - meißnischen Wälder "by dem behemischen Stegen" aus. Er gehörte zwei Bautzener Bürgern, die ihn 1440 dem Franziskanerkloster zu Bautzen schenkten. Nach der Reformation kamen Grund und Boden in die Hand des Domstiftes St. Petri, das seine sinkenden Einkünfte an Naturalien durch ein 1562 hier gegründete domstiftliches Gut zu heben hoffte. Für die Dienstleute wurde eine Anzahl von Holzhäusern errichtet. Das war der Anfang des Dorfes Mönchswalde.
1676 erlaubte Kurfürst Johann Georg II. dem Domstift im Mönchswalder Vorwerk eine Brauerei einzurichten. 1729 wurde sie erweitert, nachdem ein Jahr zuvor eine herrschaftliche domstiftliche Schenke geschaffen worden war. Den Hopfen führte man aus Böhmen ein, 1731 waren es z.B. 54 Scheffel und 2 Viertel (1 Scheffel = 4 Viertel oder 100,9 Liter). Die Gerste lieferten die domstiftlichen Dörfer Nimschütz und Dahlowitz. Mit dem Kurfürsten wurde vereinbart, dass das Domstift jährlich 200 Faß Bier unversteuert trinken und im übrigen 60 Taler "freiwillige Steuern" zahlen sollte. Allmählich wurden Brauhaus und öffentlicher Ausschank wichtiger als das Vorwerk. 1866 ging die Klosterbrauerei in Privatbesitz über.
Aus der Geschichte des Ortes Mönchswalde
1562
erste schriftliche Erwähnung als Mönchswalde; ließ der Dekan des Bautzener Domstiftes im Walde der früheren Franziskaner - Mönche ein Vorwerk mit Wohnhäusern für Gutsarbeiter bauen; erwähnt als Minichswalde
1658
erwähnt als Mönichs Walda
1670
Erwähnung als Munchswalde
1676
das Domkapital erhält von Kurfürst Johann Georg II. das Braurecht und im ehemaligen Kloster wird durch Dekan Brükkner von Brückenstein die Franziskaner Klosterbrauerei Mönchswalde eingerichtet; erwähnt als Münchswalde
1678
das Recht in Mönchswalde Bier zu brauen wurde erteilt
1728
Schaffung einer herrschaftlich domstiftlichen Schänke in der Brauerei
1777
eine statistische Zählung ergab 12 Häusler
1834
eine statistische Zählung ergab 102 Einwohner
1885
lebten 59 Sorben in Mönchswalde
1886
Bau eines kleinen Friedhofs für evangelische Bewohner von Mönchswalde und Kleinboblitz, jetzt Buswendeplatz
1896
am 12.11. der Heimat- und Mundartdichter Hermann Klippel wurde geboren
1924
am 06.09. Weihe des "Frenzelborn" am Fuchsweg; Verlegung der ersten Trinkwasserleitung in Mönchswalde
1935
der Ort Obergurig wird Mönchswalde angegliedert
1950
Mönchswalde kommt zur Großgemeinde Obergurig
1955
Einrichtung eines Betriebsferienheimes "Klosterbräu Mönchswalde"
1995
Neugestaltung der "Janko - Mühle" (Fuchsweg), Einweihungsfeier am 18.06.
1998
am 09.05. erneute Einweihung des "Frenzelborn" nach Neuaufbau
1999
hat der Ortsteil Mönchswalde 208 Einwohner
2003
Der Brauverein "Kloster-Bock" Mönchswalde e.V. wird gegründet, fortan wird in Mönchswalde wieder Bier gebraut
2004
Der Brauverein lässt sich die alte Biermarke "Mönchswalder Klosterbräu" schützen.
2005
Feierlich wird als Wahrzeichen für den Ort Mönchswalde ein lebensgroßer Bronzemönch am Buswendeplatz aufgestellt