Gemeindeverwaltung Obergurig
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02692 Obergurig
Gemeindeverwaltung Obergurig - Hornja Hórka

Gemeinde Obergurig

Hornja Hórka

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Obergurig

Allgemeine Informationen zum Ort

In einem bis 1 km breiten Saum im Spreetal breitet sich neben anderen Dörfern Obergurig mit seiner Flur aus. Seiner Lage am Fuß des Mönchswalder Berges entsprechend, erhielt die Siedlung den Ortsnamen "Goreke" bzw. "Goric" (1272), der von gorka = kleiner Berg abzuleiten ist. Wenn man dann 1430 "czu Gorg by dem behemischen Stegen" schreibt, so ist das ein Hinweis auf die nahe Spreefurt. Von wandernden Händlern könnte ein Fund mit Brakteaten aus der Zeit Friedrich Barbarossas und Otto des Reichen zeugen. Eine Spur wesentlich früherer Anwesenheit von Menschen vermittelt die kunstvolle Spiralplattenfibel mit Kreuzbalkenkopf (Sicherheitsnadel) auImg520s der mittleren Bronzezeit (ca. 1300 v. Chr.), die 1880 von spielenden Kindern am Adlerberg gefunden wurde, beim Bau der AWGHäuser wurde 1958 ein unverzierter Becher und ein Bruchstück einer Steinaxt (Jungsteinzeit) gefunden. Alle Fundstücke liegen jetzt im Stadtmuseum Bautzen.

Aus der Geschichte des Ortes Obergurig

1272

erste Erwähnung von Obergurig unter dem Namen Goric, Goreke

1430

erstmals Bezeichnung: czu Gorg by dem behmischen Stegen

1470

ist Obergurig durch Raubgesellen abgebrannt

1499

war der Bautzener Bürgermeister Andreas Probst der Besitzer von Obergurig

1556

erstmals Bezeichnung: Ober Gorcka, Gorgk - erste Erwähnung des Rittergutes in Obergurig

1559

hatte Obergurig 7 Besitzer oder Mannen (Bauern)

1560

Erlaubnis für den Bau einer Papiermühle

1573

erstmalige Erwähnung der Papiermühle zu Obergurig als dem Papiermacher Blasius Adam gehörig - Freikauf einiger Bauern vom Frondienst

1580

gab es 17 Landbesitzer

1588

grassierte in Obergurig die Pest, so daß einige Familien ausstarben

1609

verlieh der Sächsische Kurfürst dem Rittergut die Obergerichtsbarkeit (bis 1856)

1618 - 1648

im 30jährigen Krieg totaler Verfall der Papiermühle von Obergurig

1619

Freikauf der oberen Gemeinde

1620

erhält Papiermacher Martin Hentzschel in Obergurig vom Kurfürsten Johann Georg I. das Privileg einen Hirschkopf als Wasserzeichen zu verwenden

1704

erster Kindslehrer in Obergurig

1709

entstand eine Waffenschmiede, Wirth - Haus

1733

Erwähnung als Ober - Gurika, Ober - Gurek

1766

erwähnt als Ober - Gurckau

1777

zählte man 15 Besitzer und 10 Gärtner und 2 Häusler

1803

Bau der Mühle in Obergurig

1804

erwirbt Familie Fischer die Papiemühle von Obergurig

1809

Erwähnung als Ober - Gurik, Gurk

1821

Bau eines Wohnhauses des Papierfabrikbesitzers Fischer (heute Kindergarten)

ca.1830

Brakteatenfund in Obergurig

1834

eine statistische Zählung ergab 217 Einwohner

1837

Bau des ersten eigenen Schulhauses (ehemals Nummer 30)

1842

wurde in der Papierfabrik die erste Papiermaschine aufgestellt

1843

heutige Benennung Obergurig, Hornja Horka (sorbisch) "Dorf an einem Hügel"

1860

der deutsche Spätimpressionist, Landschaftsmaler und Städtedarsteller Adolf Fischer - Gurig wird

1876

Gründung der Freiwilligen Feuerwehr in Obergurig

1880

Fund einer Spiralplattenfibel mit Kreuzbalkenkopf am Adlerberg (ca.1300 v.Chr.)

1882 - 1883

Neubau eines Schulgebäudes aus Stein, ehemals Nummer 30

1891

Gründung des Männergesangsverein

1893

Gründung des Königlich Sächsischen Militär - Verein Obergurig

1895

am 21.04. Walther Haupt, in Dresden geboren Bau des Tanzsaales

1896

Gründung des Turnvereins "Obergurig und Umgebung"

1897

großes Hochwasser in Obergurig

1900

im jetzigen Gemeindeamt wurde die dritte Schule der Gemeinde eingeweiht

1905-1926

Schützengesellschaft Obergurig und Umgebung

1909

Brand der Papierfabrik, Beginn des Aufbaues einer neuen moderneren Papierfabrik

1910

eine statistische Zählung ergab 611 Einwohner

1919

zum Turnverein kommt eine Spielabteilung dazu (Faustball)

1921

Gründung der Domowina

1923

am 05.07. Gründung des Giroverbandes Obergurig, heutige Sparkasse

1926

Gründung eines Handballvereines - am 06.06. Einweihung der Kriegsgedächnisstätte auf dem Friedhof

1926-1927

Bau der neuen Schule mit 6 Klassenzimmer auf der "Rittergutschen Wiese" heutiger Schulstandort

1928

Hochwasser in Obergurig, Großfeuer im Rittergut Obergurig

1935

Umbenennung der Gemeinde Obergurig in Mönchswalde

1945

Demontage der Papierfabrik, Reparationsleistungen an die Sowjetunion

1949

Umzug des Kindergartens Obergurig in die ehemalige Villa Papierfabrik

1951

Bildung der Großgemeinde Obergurig bestehend aus Singwitz, Obergurig, Großdöbschütz, Kleindöbschütz, Schwarznaußlitz, Lehn, Mönchswalde, der ortslage Blumental und der Gemarkung Lehn

1954

Gründung der "Arbeiterwohngenossenschaft Fortschritt Obergurig" AWG und Bau der ersten Wohnkomplexe

1956

Bildung einer Zehnklassigen polytechnischen Oberschule, eine der ersten Mittelschule im Kreis

1957

Großes Schul- und Heimatfest anläßlich des 30jährigen Schuljubiläums

1958

Fund eines unverzierten Bechers und Bruchstücke einer Steinaxt (Jungsteinzeit) in Obergurig

1959 - 1961

Erweiterung der Schule durch den Anbau

1968

Neugründung des Männerchor Obergurig

1977

Schulfest anläßlich des 50jährigen Jubiläums der Schule

1982

erstes Weihnachtssingen in Obergurig vor dem Kultursaal

1986

Bau des Jugendclubs im ehemaligen Stallgebäude der Mühle Nitsche

1987

Gründung Antennengemeinschaft

1989-1993

Bau einer Turnhalle

1991

Postanbau an die Turnhalle

1992

Schule Obergurig ist nur noch Grundschule

1995

Sparkassenneubau, Hauptstraße 31a

1997

Obergurig feiert vom 08. bis 13. Juli sein 725jähriges Jubiläum; Verlegung der Erdgasleitung

1999

leben 527 Einwohner in Obergurig

2000

Zusammenschluß der Ortswehr Obergurig und Großdöbschütz mit Sitz in Großdöbschütz - Bau eines Multisportplatz

Der Maler Adolf Fischer-Gurig

Maler Adolf Fischer-Gurig

Der deutsche Spätimpressionist Adolf Fischer – Gurig, Landschaftsmaler und Städtedarsteller, war ein Kind unseres Ortes, wurde am 2. Juni 1860 in Obergurig als Sohn des damaligen Papierfabrikbesitzers Fischer geboren. Seine Werke sind zu unrecht relativ unbekannt, anläßlich seines 125. Geburtstages eröffnete das Stadtmuseum Bautzen 1985 eine Kabinettausstellung und würdigte so einen lokalen Künstler.

Schon in früher Kindheit zeigte sich seine malerische Begabung und so studierte er von 1880 – 1883 an der Dresdner Kunstakademie in der Malklasse von Leon Pohle und der Landschaftsklasse von Viktor Paul Mohn, einem Ludwig – Richter – Schüler. In den kommenden Jahren eröffnet Fischer – Gurig Ateliers in Dresden, Berlin und München, wird Meisterschüler Karl Ludwigs und läßt sich auf Studienreisen nach Oberbayern und Tirol in der Landschaftsmalerei inspirieren. 1898 wird Fischer – Gurig entgültig Dresdener, zeichnet seit 1900 seine Werke mit „Fischer – Gurig“, um den Bezug zur Heimat zu zeigen. 1902 beginnt mit umfänglichen Studienreisen nach Ostfriesland und Holland seine zweite Schaffensperiode. Er malt die alten Städte und Häfen in den sonnigsten Farben, auf der Weltausstellung in St. Louis erhielt Fischer – Gurig dafür 1904 die Silberne Medaille. In den danach folgenden Jahren entstanden Ansichten von Dresden und Bautzen, Naturdarstellungen und Landschaftsgemälde, in wechselnden Stimmungen. Diese, seine letzte Schaffenzeit, wurde vom Impressionismus geprägt. Noch während seiner Münchener Jahre waren in der großen Kunstausstellung 1891 die französischen Impressionisten Manet, Monet, Sisley u.a. erstmals in der Stadt vertreten gewesen. Fischer – Gurig nahm hier Impulse für seine Malweise auf, die dann bei der Schilderung ostfriesischer und holländscher Städte und Landschaften voll zur Geltung kommen. Unter Verwendung von Lichteffekten und einem lockeren und pastosen Farbauftrag gelangt er zur impressionistischen Bildsprache, die atmosphärisch lichtdurchflutete Räumlichkeiten schafft.