Singwitz fügt sich in einer begrenzten von Tallehm bedeckten Weitung der Spree an. Rechts des Flusses entstand der alte Bauernweiler. Ein Wachstum des Dorfes bis über die umgebenden Höhen setzte nach der Mitte des vorigen Jahrhunderts ein, als sich im Spreetal Industriebetriebe entwickelten und eine Haltestelle der Eisenbahn am 1. November 1879 eröffnet wurde.
Sehr interessant war 1928 die Aufdeckung eines slawischen Skelettgrabes, wo neben dem Schädel ein versteinerter Seeigel (Krötenstein) als Beilage lag. Ein zweiter interessanter Fund wurde 1950 beim Hausbau an der Ringstraße gemacht. Hier fand man ein Gefäß mit Leichenbrand (Urne) aus einem Grab der späten Bronzeezeit (ca. 1000 v. Chr.).
Der wichtigste frühgeschichtliche Punkt ist die sorbische Felsenburg Dobrus (nach dem Meißner Burgward Dobrus), die heutige Doberschauer Schanze, 25 m hoch auf einer granitenen Steilwand, deren Fuß einst unmittelbar von der Spree umflossen wurde, nach der Feldseite geschützt durch einen mächtigen Stein- Erde - Wall und starke Palisaden.
Die geschriebene Geschichte des Dorfes fängt mit dem Jahre 1305 an. Bischoff Albrecht von Meißen belehnt Thize von Willintin mit Gütern auch in Sinkwitz, dessen Name wohl auf altsorbisch Zynkovici (Leute des Zink) zurückzuführen ist. 1407 wurde Zynkwicz an das Bautzener Domstift verkauft, doch verblieb dem Bischof die Obergerichtsbarkeit. Das ehemalige ritterliche Allodium wurde zum bischöflichen Lehngut (1555) und schließlich zum domstiftlichen Vorwerk (1764). Im alten Dorf trifft man nur noch wenige Kulturdenkmale an. Ein eingeschossiges Häuschen in der Ortsmitte besaß noch Lehmwände und Strohdach, wurde aber ca. 1974 abgerissen. Das Wohnhaus Nr.12 (Bautzener Straße) hatte bis zum Umbau Lausitzer Umgebinde und Holzstufen. Dreiseitenhof Singwitz
Im Wohnhaus Nr. 17 (Bautzener Straße) mit einem Schlußstein von 1773 am bearbeiteten granitenen Türgewände hat man das einstige domstiftliche Herrenhaus vor sich. Das Stallgebäude zeigt eine offene Galerie und eine Außentreppe. Die Säulen zur Hofeinfahrt zur ehemaligen Mühle tragen zwei Sandsteinvasen (stark verwittert).
Auf den früher unter Einfluß des Domstiftes beim katholischen Glauben verbliebenen Bevölkerungsteils verweist eine 4 m hohe, schlanke Betsäule im Garten des Grundstückes Nr.7 (Bautzener Straße 10). Die spindelförmige Säule mit der Jahreszahl 1807 im Sockel trug früher eine Kreuzigungsgruppe. Denkmalgeschützt ist auch das Turbinenhaus in der Industriestraße, welches 1920 erbaut wurde und gegenwärtig vom Besitzer liebevoll restauriert wird. 1987 wurde der Eigenheimstandort Bautzener Straße freigegeben. Die interessierten Bürger haben ihre Gebäude in Eigeninitative errichtet. Nicht immer war es leicht die notwendigen Baumaterialien zu beschaffen.
In den Jahren 1992 / 1993 entstand auch in Singwitz ein neuer Wohnpark, der noch weiter ausgebaut werden soll.